Und warum das alles?

Mal ehrlich: Wer gerne Hörspiel hört, diese faszinierende, vielschichtige und oftmals so liebevoll gemachte Kunst- und Erzählform des Rundfunks, der hat es nicht ganz leicht. Dem entspannten Hören stehen regelmäßig jede Menge Stress, Flüche und Verzweiflung gegenüber.

Einmal kurz den Raum verlassen oder abgelenkt sein und schon fehlt ein Stück Hörspiel oder Klangkunst. Im Radio taucht alles nur kurz vor uns auf und verschwindet dann schnell wieder im Nichts, es "versendet sich" ...

Einmal kurz den Raum verlassen oder abgelenkt sein und schon fehlt ein Stück Hörspiel oder Klangkunst. Im Radio taucht alles nur kurz vor uns auf und verschwindet dann schnell wieder im Nichts, es „versendet sich“ …

Ab einem gewissen Punkt wird man einfach das Gefühl nicht mehr los: Die wirklich guten Sachen laufen im Radio immer genau dann, wenn man entweder a) etwas Anderes vorhat, b) unterwegs ist oder c) seinen Schlaf braucht. Von der Unmöglichkeit ein mehrteiliges Hörspiel im Radio komplett zu verfolgen wollen wir hier gar nicht erst anfangen … Wie gesagt: Stress! Flüche! Verzweiflung!

Tja, … (und hier hören wir das schwere Seufzen vieler Hörerinnen und Hörer!) … wer das Hörspiel liebt, der führt keine einfache Beziehung …

Das Projekt Hörgänge will genau hier anders sein. Denn: Warum Sendetermine? Kann ein Hörspiel nicht einfach da sein? Jederzeit und leicht erreichbar? Gehören das Radio und das Hörspiel wirklich so unzertrennlich zusammen? Was passiert eigentlich, wenn man das Hörspiel aus dem ‚Apparat‘ herausnimmt und es mitten in den Alltag setzt? Hörspiel im öffentlichen Raum und vor allem für den öffentlichen Raum – gemacht für ganz bestimmte Orte, Plätze, Räume. WAS passiert dann?

Mit dem Hörspiel, … dem Ort … und dem Hörer …?
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Hörgänge. Das ist Hörspiel, überall.

Hörgänge. Das ist Hörspiel, überall.